Einen Gruß an die Kornmutter
Das Fest der Kräuterweihe/Schnitterinnenfest/Lammas findet in der Zeit vom 31.07.-02.08. * 15° Löwe statt und ist ein Erntefest. Das "offizielle" Erntedank kommt später. Dazu möchte ich Euch die Geschichte von der Kornmutter erzählen:
"Wie siehts es denn hier aus?" Sonja war überrascht. In Großmutters Küche herrschte vieleicht eine Unordnung! Überall lag nasses Stroh herum. Der Fußboden war übersät von Strohschnipseln. "Was machst Du da?" fragte sie im Näherkommen. "Eine Kornmutter", gab Alwine zur Antwort, ein Kornweiblein, eine Roggenmuhme, eine Roggenmähre- und noch viele andere Namen hat man ihr gegeben."Hm! Wozu ist das gut?", fragte Sonja skeptisch. Alwine hob ihre noch nicht ganz fertige Kornfrau in die Höhe. "In ihr kann der Geist der Pflanze ein Zuhause, seine Zuflucht finden." "Hm...", gab Sonja wieder von sich. Das Verstand sie alles nicht so richtig. "Schau, jede Pflanze hat ein Leben." Dazu nickte Sonja, das war ihr bekannt. "Wenn wir nun eine Pflanze ernten, weil wir sie als Nahrung brauchen, nehmen wir ihr das Leben. In alter Zeit war Korn eines der wichtigsten Nahrungsmittel..." "Ist es doch auch heute!" Frech und Stolz strahlte sie ihre Großmutter an. "Richtig mein Schatz. Früher haben die Frauen das Korn mit der Handsichel geschnitten. Sie waren Schnitterinnen, die die Pflanzen das Leben nahmen, damit die Menschen Leben konnten. Und die kosmische Kraft ist für mich so wie damals: die Große Mutter. Sie ist auch die Kornmutter." Alwine machte eine Pause, berührte ihre halbfertige Strohpuppe. "Und sie fertige ich für morgen Abend, für unser Schnitterinnenfest. Weißt du, die Große Mutter ist es auch, die unseren Lebensfaden irgendwann abschneiden wird. Sie hat uns zum Leben erweckt und sie holt uns eines Tages zurück. Wann , wissen wir nicht." Ein große Traurigkeit überkam Sonja. Dass ihre Großmutter einmal sterben könnte, daran hatte sie noch nie gedacht. Alwine, die Sonjas Gefühle spürte, nahm sie lächelnd in die Arme und drückte sie sanft. "Ach Kind, wir werden alle einmal gehen müssen. Auch du. Alles vergeht mit dem Strom der Zeit. Doch ich empfinde das nicht als etwas Trauriges. Für mich ist es ein Gehen in eine andere Welt." Sonja schaute in das lächelnde ALTE Gesicht ihrer Großmutter:"Bist Du dann ein Engel?" "Ja, vielleicht. Und wenn es so ist, dann werde ich dein schützender Engel aus einer anderen Welt sein"....
Der Mythos von der Kornmutter, auch Roggenmuhme, Baba, Großmutter (Große Mutter), die Alte genannt ist in Vergessenheit geraten. Ebenso der früher weit verbreitete Brauch, bei der letzten Fuhre eine die Kornmutter symbolisierende Figur mit einzubringen, um sie nach Erntedank auf der Tenne aufzubewahren.
Quelle: Diana Monson, Maren Briswalter "Ernte-Sommer"
Die Bilder wurden auf der Fahrt durch die Probstei fotografiert. Es sind jetzt Probsteier Korntage!!


"Wie siehts es denn hier aus?" Sonja war überrascht. In Großmutters Küche herrschte vieleicht eine Unordnung! Überall lag nasses Stroh herum. Der Fußboden war übersät von Strohschnipseln. "Was machst Du da?" fragte sie im Näherkommen. "Eine Kornmutter", gab Alwine zur Antwort, ein Kornweiblein, eine Roggenmuhme, eine Roggenmähre- und noch viele andere Namen hat man ihr gegeben."Hm! Wozu ist das gut?", fragte Sonja skeptisch. Alwine hob ihre noch nicht ganz fertige Kornfrau in die Höhe. "In ihr kann der Geist der Pflanze ein Zuhause, seine Zuflucht finden." "Hm...", gab Sonja wieder von sich. Das Verstand sie alles nicht so richtig. "Schau, jede Pflanze hat ein Leben." Dazu nickte Sonja, das war ihr bekannt. "Wenn wir nun eine Pflanze ernten, weil wir sie als Nahrung brauchen, nehmen wir ihr das Leben. In alter Zeit war Korn eines der wichtigsten Nahrungsmittel..." "Ist es doch auch heute!" Frech und Stolz strahlte sie ihre Großmutter an. "Richtig mein Schatz. Früher haben die Frauen das Korn mit der Handsichel geschnitten. Sie waren Schnitterinnen, die die Pflanzen das Leben nahmen, damit die Menschen Leben konnten. Und die kosmische Kraft ist für mich so wie damals: die Große Mutter. Sie ist auch die Kornmutter." Alwine machte eine Pause, berührte ihre halbfertige Strohpuppe. "Und sie fertige ich für morgen Abend, für unser Schnitterinnenfest. Weißt du, die Große Mutter ist es auch, die unseren Lebensfaden irgendwann abschneiden wird. Sie hat uns zum Leben erweckt und sie holt uns eines Tages zurück. Wann , wissen wir nicht." Ein große Traurigkeit überkam Sonja. Dass ihre Großmutter einmal sterben könnte, daran hatte sie noch nie gedacht. Alwine, die Sonjas Gefühle spürte, nahm sie lächelnd in die Arme und drückte sie sanft. "Ach Kind, wir werden alle einmal gehen müssen. Auch du. Alles vergeht mit dem Strom der Zeit. Doch ich empfinde das nicht als etwas Trauriges. Für mich ist es ein Gehen in eine andere Welt." Sonja schaute in das lächelnde ALTE Gesicht ihrer Großmutter:"Bist Du dann ein Engel?" "Ja, vielleicht. Und wenn es so ist, dann werde ich dein schützender Engel aus einer anderen Welt sein"....
Der Mythos von der Kornmutter, auch Roggenmuhme, Baba, Großmutter (Große Mutter), die Alte genannt ist in Vergessenheit geraten. Ebenso der früher weit verbreitete Brauch, bei der letzten Fuhre eine die Kornmutter symbolisierende Figur mit einzubringen, um sie nach Erntedank auf der Tenne aufzubewahren.
Quelle: Diana Monson, Maren Briswalter "Ernte-Sommer"
Die Bilder wurden auf der Fahrt durch die Probstei fotografiert. Es sind jetzt Probsteier Korntage!!


weide - 6. Aug, 20:53